Samstag, Juni 14

into the wild - australian animals III

Cheers mates,

hat denn keiner von Euch den süssen Kakadu Rocky gesehen? Vielleicht sollte ich der lieben Famile, wohnhaft 18 Louisa Street, mal den netten Tip geben sich mal an der anderen Flusseite auf unserem Campus umzuschauen. Also da darf man sich beinahe einen Kakadu aussuchen. Fast wie in der Zoohandlung!

Vergangene Woche habe ich im Cafe auf dem Campus die Erfahrung gemacht, dass Vögel als Resteverwerter morgens noch störrischer sind als sonst.
Also wie Menschen eigentlich.
Ich beginne halt meine Bibliotheksaufenthalte morgens meist mit nem Capuccino, nem Blueberrymuffin und der Lektüre des "Australian "(der australischen Süddeutschen) im Cafe aufm Great Court. Der "Australian" ist genial. Speziell die Berichte über die ekelhaften Verbrechen von Josef Fritzl sind cool. Obwohl der Australian echt seriös ist wird Fritzl wird hier nur der "Dungeon Dad" genannt. Und alles zuzsammen ist schon das "Crime of the Century".
Na ja jedenfalls hatte sich ein Vogel der hier die ökologische Nische (ökoni gel vollmoh?) einer Dohle oder Krähe besetzt, neben mich gesetzt, starrte auf meinen Muffin und war selbst durch fauchen und wedeln mit der Zeitung nicht zu vertreiben. Ne Ne.


Australien und seine nicht so eine heimische Arten sind eine lustige Geschichte für sich.
Hier in Queensland ist es die Aga - Kröte, die allen Bewohnern vom Naturschützer bis ADAC Lobbyist Kopfzerbrechen bereitet. Die possierlichen Kröten wurden in den 30er Jahren auf Zuckerrrohrplantagen eingeführt um die schädlichen Käfer aufzufressen. Leider stellte man ziemlich schnell fest, dass das Konzept nicht aufging und sich die Käferanzahl nicht verringerte. Käfer können nämlich fliegen, Aga Kröten nicht (genau so stehts im Museum of Queensland). Den Riesenkröten gefiel es aber ziemlich gut hier in Australien. Da sie ein giftiges Hautsekret absondern töten sie fast alles was die Kröten fressen will. Während Hunde schon durchs apportieren sterben können, findet man viele verendete Schlangen mit Aga-Kröten im Magen. Lediglich Warane scheinen interessanterweise lernen zu können, dass Aga Kröten giftig sind. Ausserhalb von Brisbane habe ich schon die ein oder andere "Toat" entdecken können. Plattgefahren auf der Strasse versteht sich. Einige Queensländer sammeln die Kröten einfach Plastikbeutelweise ein und werfen Sie zum Töten in die Gefrierkühltruhe. Wenn nicht schon vorher mit Ihnen Golf oder Cricket gespielt wurde.


Während man im 20ten Jahrhundert hier in Australien eigentlich schon erkannte, dass fremde Tierarten einen gewaltigen Einfluss auf das Öko System haben können, war das im 19ten Jahrhundert nicht so bekannt. Man war in sogenannten Akklimatisierungsgesellschaften viel mehr damit befasst es den Leuten so angenehm und heimisch englisch wie möglich zu schaffen. Dazu gehört natürlich auch die heimische Fauna. Also wurden erst mal Füchse ausgesetzt. Das die erstmal fast alle Beutelrattenkängurus ausrotten konnte ja keiner ahnen.

Noch surrealer wurde es 1869. Der Gouvenor von Victoria meinte doch tatsächlich es nicht nur
bei einer heimischen Fauna zu belassen, sodern trämte von afrikanischen Steppentieren, die die australischen Wüsten bewohnen sollten. Giraffen und Büffel und so. Auch Affen sollten ausgesetzt werden. Nämlich nur zur Belustigung der Spaziergänger.

Mein absoluter Favorit ist Thomas Austin, der 1859 24 Wildkaninchen aussetzte um sie ein wenig von seiner Veranda bejagen zu können. Nach 50 Millionen Jahren Isolation war Australian leider quasi Raubtierrein, was zur Folge hatte, dass die Nager erstmal Austins Farm kahlfrassen und heute durch ihren Appetit ganze Landstriche geprägt haben. Auch bekannte Gegenmittel wie Myxematose die 99,9 der Kaninchen zu Leichnamen verwandelten, sorgten nur dafür, dass 1 von 1000 Kaninchen die guten Gene weitervererbte und es heute fast 300 Millionen von Ihnen gibt. Tendenz steigend.

Einheimische Tierarten werden dadurch natürlich total bedrängt und hier sind schon soviele Tiere ausgestorben wie auf keinem anderen Kontinenten.

Den Beutelwolf aus Tasmanien soll es ja auch seit 1936 nicht mehr geben. Wenn meine Pläne aber alle aufgehen, werde ich mich hoffentlich in 2 wochen von dem Gegenteil überzeugen können, ein Exemplar ablichten und einen meiner Träume erfüllen......


cheers Heiner

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